standpunkte und ziele: bauen, stadtentwicklung und mobilitaet

Übersicht / Auszug

  • „Natur in Lindau 2021“: Wir stehen vorbehaltlos zur Gartenschau
  • Bezahlbarer Wohnraum: Neubauten durch die GWG und Beibehaltung der sozial gerechten Bodennutzungsordnung
  • Neue Gewerbeflächen: Erhalt von Arbeitsplätzen
  • Hoyerbergschlössle: Sanierung und öffentliche Nutzung im Eigentum der Stadt
  • Bahnhof Reutin: zentraler und attraktiver Verkehrsknotenpunkt
  • Pilotprojekt 1€-Ticket: Verbilligte Stadtbusfahrten an vier Samstagen im Jahr
  • Karl-Bever-Platz: Bau eines Parkhauses zur Entlastung der Altstadt
  • Bestehende Lücken im Radwegenetz: zeitnah schließen

Die Stadtentwicklung und die Mobilität der Zukunft waren und sind die Megathemen der Stadtpolitik, die auch in der Bürgerschaft am kontroversesten diskutiert werden. In den vergangenen Jahren handelte es sich dabei vorrangig um städtische Investitionen. Diese werden in der nahen Zukunft aufgrund der Haushaltslage gegenüber den privaten Investitionen zurückstehen. Hier sind insbesondere die Wohnflächenentwicklungen auf den Bahnflächen auf der Hinteren Insel und in Reutin sowie das Obere Rothenmoos und die Flächen von Bauhof und Stadtgärtnerei zu nennen. Diese Entwicklungen müssen von städtischer Seite positiv begleitet und in einen Gesamtkontext eingebettet werden. Auch im Bereich der Mobilität stehen tiefgreifende Veränderungen an, die im öffentlichen Nahverkehr Möglichkeiten schaffen, die es so wahrscheinlich in der Geschichte Lindaus noch nie gab. Der vor kurzem erfolgte Beitritt zum Verkehrsverbund Bodo verbindet uns mit den Nachbarregionen am Bodensee und in Oberschwaben. Die Bahn investiert in großem Umfang und dank des Freistaats Bayern und des CSU-Verkehrsministers Hans Reichhart erhalten Lindau und die Umlandgemeinden fünf neue Bahnhalte. Auch unser OB-Kandidat Mathias Hotz setzt sich immer wieder mit Nachdruck für Verbesserungen im ÖPNV ein, zuletzt bei der Anbindung Lindaus an das Schweizer S-Bahn-System.

Für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung und modernes Bauen ist aus unserer Sicht folgendes nötig:

  • Wir unterstützen vorbehaltlos die Gartenschau „Natur in Lindau 2021“. Sie ist zwingende Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Hinteren Insel und eine hervorragende Möglichkeit, unsere Inselstadt von ihrer besten Seite zu präsentieren. Wir erhalten die Möglichkeit, mit öffentlichen Geldern eine auf Jahrzehnte gesicherte Parklandschaft zu schaffen.
  • Die städtische Wohnbaugesellschaft GWG ist der Garant für bezahlbaren Wohnraum in Lindau. Sie schafft in den nächsten Jahren mindestens 800 neue Wohnungen, die für eine spürbare Entlastung auf dem Mietmarkt sorgen werden. Mit der LWB als eigener Bauträgergesellschaft ermöglicht sie auch den Eigentumserwerb.
  • Wir stehen zur beschlossenen „sozial gerechten Bodennutzungsordnung“ (SOBON). Dabei handelt es sich um ein Instrument, das Investoren, die über 1000 m² Wohnfläche schaffen wollen, verpflichtet, sich an den dadurch für die Allgemeinheit entstehenden Kosten zu beteiligen. Dazu gehören eine verpflichtende Quote an gefördertem Wohnraum, die Beteiligung an der Erschließung oder auch die Pflicht zur Bereitstellung öffentlicher Einrichtungen wie eines Kindergartens.
  • Um jungen Familien ihren Bauwunsch zu ermöglichen, ist weiterhin eine aktive Flächenpolitik der Stadt erforderlich. Wir können uns nicht erlauben, dass Familien nur in den Umlandgemeinden ihre Wohnwünsche erfüllen können. Die Tätigkeit der LWB ist hierzu ein erster wichtiger Baustein. Wer in Lindau aufgewachsen ist, soll auch in Lindau seine Kinder großziehen können.
  • Viele innerstädtische Bebauungspläne entsprechen nicht mehr der heutigen Art zu bauen. Dies zeigt sich an vielen Befreiungen und Ausnahmegenehmigungen. Wir erwarten eine zeitgemäße Auslegung der Vorschriften und Überprüfung der bestehenden Bebauungspläne. Alternativ ist das Instrument des vorhabenbezogenen Bebauungsplans zu nutzen.
  • Aufgrund begrenzter Ressourcen steht für uns Innenverdichtung vor Außenverdichtung. Wir stehen zu einer maßvollen Verdichtung auf innerstädtischen Flächen, um Wohnraum zu schaffen.
  • Der gültige Flächennutzungsplan bietet Möglichkeiten zur Ausweisung neuer Gewerbeflächen. Zur Erhaltung von Lindau als attraktivem Wirtschaftsstandort und Arbeitsort sind diese nach Bedarf zu nutzen. Auch sollte heimischen Gewerbetreibenden und Handwerkern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Betriebe innerhalb der Stadtgrenzen zu führen.
  • Gewerbliche Nutzungen in Neubauten sind auf die ganze Stadt gesehen abzustimmen, um Dopplungen und Überkapazitäten zu vermeiden. Ein Beispiel hierfür können die auf der Hinteren Insel geplanten „Co-Working“-Arbeitsplätze sein. Werden diese dort realisiert, besteht voraussichtlich in der Stadt kein weiterer Bedarf.
  • Wir stehen zum von uns beantragten Verbleib des Hoyerbergschlössles in städtischer Hand und zu einer zukunftsfähigen Lösung, die das Schlössle wieder dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich macht. Diese muss Priorität vor finanziellen Interessen haben.

Die Mobilität von Morgen bedarf durchdachter Lösungen. Hier sind unsere:

  • Die Anbindung und Erschließung des neuen Bahnhofs in Reutin muss gewährleistet sein. In Verbindung mit dem Stadtbus und Parkmöglichkeiten entsteht hier ein neuer Verkehrsknotenpunkt, der die Verkehrsströme in der Stadt völlig neu ordnen kann.
  • Die Einführung des aktuellen Spätverkehrs des Stadtbusses an Freitagen und Samstagen sehen wir als Erfolg. Darüber hinaus ist die Nachtmobilität weiter zu verbessern, z.B. durch Anrufsammeltaxis.
  • Die Fahrkartenautomaten im Stadtbus stellen viele Gelegenheitsnutzer vor Schwierigkeiten. Hier ist mehr Bedienerfreundlichkeit von Nöten. Der Fahrkartenerwerb, auch via Smartphone, muss so einfach wie möglich gemacht werden, um den Stadtbus zum attraktiven Verkehrsmittel zu machen.
  • Wir fordern ein Pilotprojekt wie in anderen Städten mit verbilligten Fahrpreisen an Samstagen, speziell im Winter. Dies führt einerseits zu einer höheren Akzeptanz des Stadtbusses und stärkt andererseits den Einzelhandel auf der Insel. Unser Vorschlag ist 1 € pro Fahrt an vier Samstagen im Jahr.
  • Den Umbau des Berliner Platzes in einen Turbokreisel unterstützen wir weiterhin.
  • Wir stehen zum Bau eines Parkhauses am Karl-Bever-Platz zur Entlastung der Altstadt. Nur so kann das Ziel einer Reduzierung des Verkehrs im Inselkern gewährleistet werden. Auf der Insel sind weitere Kurzzeitparkplätze einzurichten.
  • Bestehende Lücken im Radwegsystem sowohl zwischen den einzelnen Stadtteilen als auch zur Anbindung an die Nachbargemeinden sind zeitnah zu schließen. Hier sind neben den vorrangig von Touristen befahrenen Routen auch die für die Einheimischen wichtigen Wege zu berücksichtigen.

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